Im Fachjargon stolpert man immer wieder über den Begriff “Verstürzen”. Was bedeutet Verstürzen genau?
Der Begriff ist ein anderer Ausdruck für “Herumdrehen”. Wenn man Teile Rechts auf Rechts zusammennäht und nachher herumdreht, sodass die Rechte (schöne) Seite des Stoffs außen liegt, dann nennt man das Verstürzen. Am bildlichesten kann man sich das an einem Kissenbezug vorstellen. Wenn dieser auf die falsche Seite gedreht ist, und man die richtige Seite nach außen dreht, dann hat man ihn Verstürzt.
Beim Verstürzen muss man darauf achten wie die Nahtzugaben des Werkstücks aussehen und ob man Ecken beachten muss. Normale Ecken müssen zurückgeschnitten werden, sonst liegt zu viel Nahtzugabe in der Ecke. Invertierte Ecken müssen eingeschnitte werden, sonst zieht sie in der Ecke und die Ecke kann sich nicht auffächern.
Das gleiche gilt für Rundungen. Nach außen gerichtete Rundungen erfordern das einschneiden von kleinen Dreiecken in der Nahtzugabe, damit diese später keine Falten im Werkstück wirft. Nach innen gerichtete Rundungen müssen eingeschnitten werden.