Offene Kanten im Kleidungsstück sind nie schön – so richtig gediegen sieht eine “Französische Naht” aus. Vorranging ist diese für sehr leichten, durchsichtigen Stoff geeignet (damit man außen keine hässliche Versäuberungsnaht sieht). Wir zeigen sie hier an einem leichten Baumwollstoff mit Muster, damit man den Unterschied zwischen Vorder- und Rückseite des Stoffs sieht.
- Der Stoff wird mit doppelter Nahtzugabe zugeschnitten: 1.5 oder 2 cm zum Beispiel. Als erstes wird der Stoff Rückseite auf Rückseite (!)/Links auf Links zusammengesteckt und genäht. Also genau andersrum als normal.
- Die Nahtzugabe schneidet man etwas zurück und bügelt sie auseinander.
- Nun wird der Stoff herumgedreht und die Naht flachgebügelt (sodass sie schön in der Kante liegt).
- Dann wird sie wieder abgesteppt in der Breite der halben Nahtzugabe. So bekommt ihr innen eine schöne Nahtzugabe ohne offene Kanten.
Eine kleine Warnung vorweg: bei stark gebogenen Nähten (z.B. an sehr ausgeprägten Teilnungsnähten an der Brust) funktionieren solche Nähte nicht so gut. Dabei müsste ihr die erste Nahtzugabe der Richtung entsprechend einschneiden (siehe unser Artikel zu “Verstürzen”).